Dank Corona haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Und leider wollen auch Terroristen aller Lager die schwierige Situation ausnutzen, um der von ihnen gehassten Gesellschaft zu schaden. Die Gefahr für Anschläge ist aktuell so hoch wie nie! Warum das so ist – und welche Bereiche besonders gefährdet sind.
Ob menschenverachtende IS-Anhänger, unbelehrbare Neonazis, die gewaltbereite linke Szene, radikale Umweltschützer oder durchgeknallte Esoteriker – in der Corona-Krise verbindet sie eine große Gemeinsamkeit: Sie alle verbreiten kräftig Verschwörungstheorien im Netz und rufen zum Widerstand und Kampf gegen „die Gesellschaft“ auf. Nicht wenige sehen dank Corona die Chance, ihre Ideen mit Gewalt durchzusetzen.
Wie der Nachrichtensender n-tv recherchierte, motiviert beispielsweise der IS derzeit seine Anhänger in Europa zu Anschlägen, um die ohnehin schon durch Corona geschwächten Industriestaaten weiter zu belasten. Entsprechende „Corona-Newsletter“ der Terrormiliz sind aufgetaucht, berichtet der Nachrichtensender: „Die Botschaft lautet: Anschläge in Europa in der Corona-Krise“. Die IS-Anhänger werden aufgefordert, die überforderten Gesundheitssysteme, die Angst der Gesellschaft und die kränkelnden Wirtschaftsmärkte auszunutzen. Die IS-Leitung schlägt konkret Anschläge vor, die „vergleichbar mit denen aus Paris, London, Brüssel und anderen Orten sind“, heißt es im Corona-Newsletter. Dazu sei keine besondere Ausstattung oder Vorbereitung notwendig, freut sich der IS-Newsletter-Absender. Ein Auto oder Lkw als Waffe reiche aus …
Corona-Terroraufruf der IS
Der Corona-Terroraufruf der IS wird von europäischen Sicherheitsbehörden sehr ernst genommen, ergaben Rückfragen von n-tv bei der Mosecon Group, die Regierungen in Sicherheits- und Terrorismusfragen berät. Die Mosecon Group bestätigt zugleich die Existenz des Corona-Befehls der IS. Der Auftrag laute, jetzt jede Möglichkeit für einen Anschlag zu nutzen und gezielt Schwachstellen zu finden, um Terror und Angst zu verbreiten. Die Gefahr für einen großen, gesteuerten Anschlag sei während der Corona-Krise zwar nicht höher als sonst, wohl aber die Wahrscheinlichkeit für Terror von Einzelakteuren.
- Corona-Hamsterkäufe auch bei Gold?! Was Sie als Anleger wissen sollten.
Tatsächlich ist es durch Corona derzeit deutlich leichter als sonst, Terror zu verbreiten. Der Sicherheitsapparat in Europa und anderen Ländern ist durch die zusätzlichen Aufgabenbereiche, die Corona mit sich bringt, ohnehin schon am Limit. Das gilt auch für das Gesundheitssystem, die Rettungsdienste und medizinischen Einrichtungen. In der Bevölkerung herrscht aufgrund der Pandemie bereits ein höherer Angst-Level als sonst. Verschwörungstheoretiker tragen dazu mit Weltuntergangsszenarien bei und wecken Misstrauen gegen jede staatliche Maßnahme.
Terrorgefahr für Infrastruktur
Die Terrorgefahr bedroht dabei nicht nur die Gesundheit der Menschen. Einige andere gewaltbereite Gruppen haben es vor allem auf die Versorgungsinfrastruktur abgesehen – weil sie das Rückgrat jeder Industrienation ist. Leider sind gerade die Energie-Infrastrukturen, Strommasten und Leitungen beispielsweise, ein leichtes und risikoloses Ziel für Saboteure. Schon seit einigen Jahren verzeichnet die Energiewirtschaft eine Zunahme an Anschlägen auf die Energieversorgung, ermittelte beispielsweise das Zentrum für Sicherheitsstudien der ETH Zürich.
Zum Ziel für Anschläge sind auch Mobilfunk-Masten geworden. Im Netz verbreiten Verschwörungstheoretiker, die Strahlenbelastung des 5G-Netzes habe die Corona-Pandemie ausgelöst, sei krebserregend und/oder werde genutzt, um Gedanken zu manipulieren und die Bevölkerung zu überwachen. In den letzten Wochen wurden in Europa zahlreiche Anschläge auf Mobilfunk-Masten verübt. Vor allem England und die Niederlande berichten von regelrechten Tatserien, für die offenbar vor allem die linke Szene verantwortlich ist.
In entsprechenden Foren im Internet wird auch in Deutschland zu Sabotage-Aktionen an Mobilfunkmasten, Antennen, Strommasten, Verteilerstationen und Glasfaserkabeln aufgerufen. Auch wenn bei solchen Terror-Aktionen keine Menschen gefährdet werden, kann der Schaden im Einzelfall doch enorm sein.
Als Sicherheitsexperte muss man leider sagen: Schutz vor dieser Art von Terror ist extrem schwierig. Wer der Gesellschaft hier 100-prozentige Sicherheit verspricht, ist unseriös. Denn wenn ein Irrer sein Auto als Waffe benutzen will, wird man es letztlich nicht verhindern können. Ebenso wenig kann man künftig jede einzelne Verteilerstation in Deutschland beschützen.
Was Unternehmer allerdings tun können: Achten Sie verstärkt auf Sicherheit und Schutz im Umfeld Ihres Unternehmens, gerade wenn Sie in einem systemrelevanten Bereich tätig sind und/oder Publikumsverkehr haben. Hier lassen sich teilweise auch schon mit kleinen Sicherheitsmaßnahmen große Gefahren ausschließen. Wir erarbeiten auf Wunsch gerne ein individuelles Sicherheitskonzept für Sie.
Lesen Sie als Unternehmer außerdem:
- So schützen Sie Ihre Mitarbeiter und Kunden bestmöglich vor Corona - 10 Tipps.
- Wie sich Einbrecher in der Corona-Krise auf Gewerbeobjekte konzentrieren.
Wir müssen uns als Bürger leider bewusst machen: Die Gefahr, die uns derzeit zusätzlich zu Corona droht, lässt sich nicht mit Schutzmasken ausschließen.
Haben Sie Fragen zum Thema Sicherheit oder Terrorgefahr? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.