Glücklicherweise gibt es noch Unternehmen, die trotz Corona weiterarbeiten können. Doch ein einziger Corona-Fall in der Firma kann auch hier zum wirtschaftlichen Totalausfall führen, beispielsweise wenn Quarantäne-Maßnahmen verhängt werden. Zehn Tipps, wie Sie Ihr Unternehmen davor schützen.
Die Sicherheit der Kunden und Mitarbeiter steht natürlich an erster Stelle, wenn es um Maßnahmen gegen Corona geht. Aber die Aufrechterhaltung der Produktions- und Logistikprozesse ist extrem wichtig für das Überleben eines Unternehmens. Ein paar Schutzmaßnahmen sorgen dafür, dass im Falle der Corona-Erkrankung eines Mitarbeiters nicht das ganze Unternehmen stillgelegt werden muss.
- 1. Führen Sie zusätzliche Hygienemaßnahmen ein
Stellen Sie beispielsweise Hand-Desinfektionsmittel am Eingang zu den verschiedenen Abteilungen bereit.
- 2. Sensibilisierung der Mitarbeiter
Umfragen zeigen: Die Mehrheit der Deutschen hält das Corona-Virus für eher ungefährlich. Entsprechend nachlässig könnte mancher Mitarbeiter deshalb im Unternehmen mit den Schutzmaßnahmen umgehen. Sensibilisieren Sie Ihr Team für das Problem! Denn egal, ob man das Virus für gefährlich hält oder nicht: Ein unkontrollierter Ausbruch im Betrieb hätte fatale wirtschaftliche Folgen für das Unternehmen – und die Arbeitsplätze.
- 3. Regeln für Begegnungen im Unternehmen
Verzichten Sie so gut wie möglich auf Meetings, nutzen Sie dafür Chat-Programme, Mailing oder Intranet. Müssen sich mehrere Personen zugleich in einem Raum aufhalten, sorgen Sie dafür, dass ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten wird. Schicken Sie alle Mitarbeiter, die ihre Tätigkeit zuhause erledigen können, ins Homeoffice.
- 4. Führen Sie Schichten ein
Führen Sie Schichtdienste ein. Es sollte in mindestens zwei verschiedenen Gruppen gearbeitet werden. Achten Sie darauf, dass es nicht zu Kontakten zwischen diesen Gruppen kommt und natürlich auch nicht zur Rotation von Mitarbeitern zwischen den Teams. Kommt es in einem der Teams zu einem Corona-Fall und Quarantäne-Maßnahmen, kann immer noch mit dem anderen Team weitergearbeitet werden.
- 5. Schützen Sie Lieferanten und Fahrer
Zulieferer sind aufgrund ihrer vielen Kontakte zu anderen Betrieben und Kunden besonders gefährdet. Weisen Sie Ihre Fahrer an, Kontakte auf das Nötigste zu beschränken und den Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten.
- 6. Einrichtung eines Notfall- und Krisenstabs
Erstellen Sie rechtzeitig einen Notfallplan und legen Sie Verantwortlichkeiten fest, was zu tun ist, um die Arbeitsfähigkeit der einzelnen Abteilungen aufrechtzuerhalten, falls es zu einer länger anhaltenden Krisensituation kommen sollte. Welche Aufgaben lassen sich dezentral erledigen? Steht das dazu notwendige technische Equipment bereit? Definieren Sie geschäftskritische Funktionen, die für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs notwendig sind. Schützen Sie diese Bereiche besonders!
- 7. Erstellen Sie Arbeitgeberbescheinigungen
Falls Ausgangssperren verhängt sind oder diskutiert werden: Erstellen Sie für Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice arbeiten können, eine Arbeitgeberbescheinigung, damit sie die Arbeitsstätte ohne Probleme erreichen können. Ob geschäftlich oder privat unterwegs – generell gilt: Der Personalausweis sollte derzeit immer mit dabei sein! Die Polizei führt verstärkt Personenkontrollen durch. Davon betroffen sind auch Regionen, in denen keine strikte Ausgangssperre herrscht.
- 8. Reduzieren Sie Zugänge zum Unternehmen
Ermöglichen Sie den Zugang zum Unternehmen möglichst nur noch durch einen (gut bewachten) Haupteingang, schließen Sie Nebeneingänge. Sorgen Sie für Corona-Schutzmaßnahmen an der Pforte, zum Beispiel durch Trennscheiben bzw. mit Markierungen am Boden für den nötigen Sicherheitsabstand. Generell sollten Sie Besuche im Unternehmen auf ein Minimum reduzieren. Besuche in geschäftskritischen Bereichen, die für die Aufrechterhaltung des Betriebs notwendig sind, sollten nur nach vorheriger Befragung auf Symptome und Temperaturmessungen möglich sein.
- 9. Vermeiden Sie Geschäftsflüge
Insbesondere an deutschen Flughäfen herrschen gravierende Corona-Sicherheitsmängel. Die Sicherheitsvorkehrungen funktionieren hier offenbar überhaupt nicht, zeigen aktuelle Schilderungen in den Medien. Falls Geschäftsreisen für das Unternehmen unumgänglich sind, sollten Sie auf innerdeutsche Flüge verzichten und stattdessen im eigenen Pkw fahren – auch wenn die Reise dann länger dauert.
- 10. Schützen Sie Ihr PC-Netzwerk vor Infektionen
Leider nutzen Kriminelle die Corona-Krise für ihre Betrügereien und versuchen, Schadsoftware auf die Rechner ihrer Opfer zu schmuggeln. Zahlreiche virenverseuchte E-Mails, die angeblich wichtige Informationen zu Corona enthalten, sind aktuell im Umlauf und können in Unternehmen für große Schäden sorgen. Teilweise wurden auch Webseiten erstellt, die über Corona „informieren“, tatsächlich allerdings Schadsoftware verbreiten. Weisen Sie Ihre Mitarbeiter auf diese Gefahr hin. Besonders gefährdet sind hier Mitarbeiter in Homeoffice.
- Mehr Informationen zu Cyber-Angriffen und Schutzmöglichkeiten.
Warum ein Schließfach Ihre wichtigen Firmendaten retten kann.
Derzeit ist leider unklar, wie sich die Situation weiterentwickelt. Zu befürchten ist, dass es zu einer weiteren Einschränkung der Persönlichkeitsrechte kommen könnte. In EU-Staaten haben Telekomgesellschaften zugestimmt, Daten zur Coronavirus-Bekämpfung zu übermitteln. Unternehmen wie die Deutsche Telekom, A1 Telekom Austria, Vodafone, Orange und vier weitere Mobilfunkprovider sind bereit, anonymisierte Standortdaten ihrer Kunden zu liefern, berichtete jüngst die Nachrichtenagentur Reuters.
Das Berliner Charité hat eine Coronavirus-Testapp veröffentlicht mit 26 Fragen zur Selbsteinschätzung, ob möglicherweise eine Corona-Erkrankung vorliegt. Zur App geht es hier.
Wir wünschen Ihnen, dass Sie und Ihr Unternehmen gut durch diese Zeit kommen. Haben Sie noch Fragen zum Thema Sicherheit in Corona-Zeiten? Kontaktieren Sie uns, wir unterstützen Sie gerne!
Bleiben Sie gesund!