Eine neue Gefahr droht Internetnutzern: Doxing. Prominente aktuelle Beispiele zeigen: Jeder ist gefährdet. Wir erklären Ihnen, was Doxing ist und wie Sie sich vor Doxing bestmöglich schützen.
Nur wenige Internetnutzer wissen vermutlich, was Doxing bedeutet. Zu neu ist diese Form der Kriminalität. Dabei sind bereits erschreckend viele Fälle von Doxing bekannt.
Gerade hatten wir unsere dreiteilige Serie über Internetkriminalität abgeschlossen (CEO-Fraud, Ramsonware und Sextortion, da hielt eine weitere Bedrohung die Öffentlichkeit in Atem: Ein Hacker hatte persönliche Daten von Politikern, Prominenten und Journalisten gesammelt und veröffentlicht. Die Aufregung war groß, die Diskussion um die Datensicherheit wieder voll im Gang.
Doxing: Datendiebstahl als neues Phänomen
So viel scheint gegenwärtig festzustehen: Bei dem Datenverrat handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine großangelegte Tat ausländischer Geheimdienste. Im Verdacht steht dagegen ein junger Einzeltäter, der nicht einmal echte Hackerfähigkeiten besitzt. Wie einfach es ist, an persönliche Daten zu kommen und damit Schaden anzurichten, macht die Angelegenheit umso schockierender.
Das jüngste Phänomen ist kein Einzellfall und bereits so verbreitet, dass es einen eigenen Namen bekommen hat: Doxing nennen Fachleute das Sammeln und Veröffentlichen persönlicher Informationen. Und betroffen sind nicht nur Personen, die in der Öffentlichkeit stehen. Vielmehr kann jeder von uns zum Doxing-Opfer werden.
Doxing und Datenschutz: Werden Sie selbst aktiv
Und natürlich stellt sich jetzt die Frage: Wie können Sie sich vor Doxing schützen und unerwünschte Zugriffe auf Ihre Daten unterbinden? Tipps zum Thema Datenschutz für Unternehmer haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
In der Pflicht sind zunächst einmal Staat und Gesetzgeber. Behörden wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik müssen über genügend Kompetenzen und Personal verfügen, um im Fall der Fälle schnell und wirkungsvoll eingreifen zu können. Beim jüngsten Doxing-Angriff haben die nötigen Mechanismen offensichtlich versagt.
Doxing: Soziale Netzwerke sind gefordert
Gerade beim Thema Doxing dürfen sich aber auch Internetdienste und soziale Netzwerke gefordert fühlen. Der jüngste Doxing-Täter hatte mehrere Accounts auf Twitter genutzt, um die erbeuteten Daten zu verbreiten. Als der Kurznachrichtendienst reagierte und die Accounts sperrte, war es allerdings bereits zu spät. Andere Twitter-Nutzer hatten die Daten bereits bemerkt und weiterverbreitet.
Sollten Social-Media-Dienste also feinere Antennen installieren und bei dem Verdacht auf Doxing schneller reagieren? Das wäre natürlich eine denkbare Maßnahme. Der Haken dabei: Es besteht das Risiko, dass auch unbedenkliche Inhalte vorschnell in Verdacht geraten und vom Netz genommen werden.
Doxing-Täter werden wieder zuschlagen
So lange die – natürlich notwendige – Diskussion über das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und den Schutz persönlicher Daten noch andauert, werden sich die Doxing-Täter wieder ans Werk machen – davon darf ausgegangen werden.
Unsere Empfehlung lautet deshalb: Jeder einzelne von uns ist gefordert, die Initiative ergreifen, um seine eigenen Daten vor Doxing zu schützen.
Denken Sie daran: Eine hundertprozentige Sicherheit vor Doxing wird es wahrscheinlich niemals geben. Aber wenn Sie die folgenden Punkte umsetzen, verfügen Sie zumindest über einem Basisschutz, was Ihre Daten angeht.
Diese fünf Maßnahmen sorgen für besseren Schutz vor Doxing:
1. Kreieren Sie sichere Passwörter!
Verwenden Sie sichere Passwörter und starke Verschlüsselungen für Ihre Social-Media- und E-Mail-Accounts.
2. Sorgen Sie für guten Virenschutz!
Installieren Sie wirksame Virenschutzprogramme und eine Firewall auf allen Ihren Rechnern, aber auch auf Tablets und Smartphones. Was zu tun ist, wenn Ihr IT-System bereits mit einem Virus infiziert ist, erfahren Sie hier.
3. Wahren Sie Diskretion!
Seien Sie geizig mit Ihren persönlichen Daten: Verbreiten Sie in den sozialen Medien nur, was Ihnen nicht schaden kann.
4. Seien Sie sparsam bei der Datenweitergabe!
Überlegen Sie zweimal, bevor Sie Daten an andere versenden. Selbst wenn Sie nur mit bestimmten Personen kommunizieren (z. B. über E-Mail oder WhatsApp), sind Sie nicht vor Angriffen von außen sicher. Sie haben außerdem keine Garantie, dass die Empfänger Ihrer Daten ebenso gewissenhaft damit umgehen wie Sie selbst.
5. Hinterfragen Sie!
Seien Sie ruhig anspruchsvoll, wenn es um persönliche Daten geht, die Sie anderen anvertrauen. Fragen Sie beispielsweise ruhig beim Arzt oder Ihrer Bank nach, wie es dort mit dem Datenschutz und der IT-Sicherheit steht. Und meiden Sie Internetdienste und Social-Media-Dienste, denen Sie nicht absolut vertrauen.
Wollen Sie mehr erfahren, wie Sie Ihre Daten vor Missbrauch bewahren? Dann sprechen Sie mit uns.