Wieder eine neue Betrugsmasche: Bundesweit versuchen derzeit falsche Bankmitarbeiter, die Konten ihrer Opfer zu plündern. Der neue Trickbetrug ist leider sehr erfolgreich, wie die Erfahrung der Polizei bestätigt. Wir haben 5 Tipps zusammengestellt, die Sie vor falschen Bankmitarbeitern schützen.
Der falsche Bankmitarbeiter der Odenkirchener Sparkasse kündigte sich bei seinem späteren Betrugsopfer zuvor per E-Mail an. Die Ankündigungsmail sah aus wie eine „echte“ Mail der Bank und informierte über eine angeblich notwendige Aktualisierung des TAN-Generators, den der Kunde für Onlinebanking einsetzt.
Als der falsche Bankmitarbeiter dann ein paar Tage später anrief und auf die Mail verwies, schöpfte das Betrugsopfer deshalb erst einmal keinen Verdacht. Zumal auf dem Telefon-Display auch die Nummer der Stadtsparkasse als Anrufernummer korrekt angezeigt wurde. Einzige die späte Uhrzeit irritierte den Bankkunden – der falsche Bankmitarbeiter rief nach Geschäftsschluss an. Das war kein Zufall: Damit machte der Trickbetrüger schnelle Rückfragen bei der Bankzentrale unmöglich. Der Betrüger begründete den späten Anruf mit seiner individuellen Arbeitszeit, die erst um 20 Uhr ende.
Falsche Bankmitarbeiter manipulieren TAN-Generator
Nun also sollte der TAN-Generator aktualisiert werden. Dies könne ganz unkompliziert geschehen, erklärte der falsche Bankmitarbeiter. Das Betrugsopfer wurde aufgefordert, mehrere Zahlenkombinationen in den TAN-Generator einzugeben. Mit diesen Zahlenkombinationen wurde das Gerät vermutlich manipuliert – zum genauen Vorgang gibt es aus ermittlungstechnischen Gründen und um Nachahmer zu vermeiden keine näheren Informationen. Kurz nach dem Anruf wurden rund 5.000 Euro vom Konto des Betrugsopfers abgebucht.
Wie die für diesen Fall zuständige Polizeidirektion in Mönchengladbach gegenüber der Presse bestätigte, handelt es sich hier um eine neue Masche, die offenbar überaus erfolgreich ist. Im Schnitt wird allein in der Region Mönchengladbach aktuell ein solcher Fall pro Monat angezeigt. Nicht immer hat es der falsche Bankmitarbeiter dabei auf den TAN-Generator abgesehen. Oft wird auch eine TAN verlangt.
Falscher Bankmitarbeiter warnt vor „Unregelmäßigkeiten“
Gegenüber älteren Bankkunden greifen die Trickbetrüger oft auf eine andere, ältere Masche zurück. Hier ruft ein falscher Bankmitarbeiter an, um über angebliche Unregelmäßigkeiten auf dem Konto zu informieren. Zur Klärung der Vorgänge benötige er eine oder mehrere TAN-Nummern – wenig später ist das Konto der Opfer leergeräumt.
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Falsche Bankmitarbeiter: Fünf Tipps zum Schutz
1. Vorsicht beim Online-Banking-Zugang
Nehmen Sie den Zugang zum Online-Banking niemals über Links aus E-Mails vor.
2. Keine Codes am Telefon
Echte Bankmitarbeiter fragen am Telefon nicht nach sicherheitsrelevanten Daten wie PIN oder TAN. Geben Sie solche Daten und Codes niemals am Telefon oder per E-Mail weiter.
3. Keine Diskussion
Beenden Sie ein Telefongespräch, sobald der Gesprächspartner am Telefon sicherheitsrelevante Daten und Codes verlangt. Lassen Sie sich nicht auf die Argumente des Gesprächspartners ein, legen Sie einfach auf.
4. Vorsicht vor „falschen Beweisen“
Die im Telefondisplay angezeigte Anrufernummer kann gefälscht sein. Erscheint im Display die Nummer der Hausbank, ist dies keine Garantie für die Echtheit des Anrufers. Rufnummer-Fälschungen sind technisch problemlos möglich – ebenso wie gefälschte E-Mail-Absender.
5. Benachrichtigen Sie Ihre Bank
Informieren Sie Ihre Bank unverzüglich über verdächtige Telefonanrufe.
Die neusten Maschen der Trickbetrüger
Kriminelle Banden treten nicht nur als falsche Bankmitarbeiter auf.
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Falls Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal Opfer falscher Bankmitarbeiter oder anderer Trickbetrüger werden sollten: Sichern Sie alle Beweise und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Haben Sie noch Fragen zum Thema falsche Bankmitarbeiter? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.