„K.o.-Tropfen“! 10 Tipps, damit die Party nicht zum Horrortrip wird

Immer wieder geht es wie ein Schreckgespenst durch die Medien: Auf einer Party oder bei einer Verabredung wurde jemand zum Opfer von K.o.-Tropfen. Was steckt dahinter? Und wie können Sie sich schützen? 10 effektive Tipps!

K.o. ist die Abkürzung von „Knock-out“. Der englische Begriff bedeutet „Außer-Gefecht-Setzen" und umschreibt anschaulich die im wahrsten Sinne des Wortes „umwerfende“ Wirkung der K.o.-Tropfen.

So wirken K.o.-Tropfen

In passender Dosierung heimlich in Getränke oder Speisen aller Art gemischt, betäuben K.o.-Tropfen die Betroffenen und verursachen einen kompletten Gedächtnisverlust, einen sogenannten „Blackout". Dies macht es dem Täter leicht, sein Opfer zu bestehlen, zu manipulieren oder es sexuell zu missbrauchen.

  • Mehr Tipps zum Schutz vor sexuellen Missbrauch finden sie hier.

K.o.-Tropfen: Hohe Dunkelziffer

Wie viele Menschen jährlich Opfer von sogenannten K.o.-Tropfen werden, darüber gibt es keine verlässlichen Zahlen oder eine nachvollziehbare Statistik. Der erschreckende Grund: Die meisten Betroffenen bemerken gar nicht oder zu spät, dass sie zu Opfern geworden sind.

Besonders leicht haben es die Täter in Diskotheken, Bars, Clubs oder Restaurants. Ausgelassene Partystimmung, schummriges Licht, dichtes Gedränge: Einen Augenblick nicht aufgepasst und schon ist die harmlose Cola zum Giftcocktail geworden.

Warum „K.o.-Tropfen“ so gefährlich sind

Je nach körperlicher Verfassung, Gewicht und Stoffwechsel setzen bereits nach 10 bis 20 Minuten nach der Einnahme der K.o.-Tropfen Schwindelgefühle, Übelkeit und schlafähnliche Symptome ein. Besonders hinterhältig: Das Opfer hat in der Regel nach der Einnahme keinerlei Erinnerungen an das, was geschehen ist, während die Tropfen ihre Wirkung getan haben.

In meinen Vorträgen und Seminaren aus der "fühl-dich-sicher"-Reihe, warne ich als Sicherheitsexperte immer wieder vor K.o.-Tropfen!

Unbeschwert feiern und daten – geht das überhaupt noch, wenn Sie ständig mit dem Schlimmsten rechnen müssen? Mein Rat lautet: Wenn Sie wachsam bleiben und beim Ausgehen ein paar Grundregeln beachten, machen Sie es den Tätern wesentlich schwerer.

Diese 10 Tipps schützen vor K.o.-Tropfen:

  1. Nehmen Sie keine offenen Getränke von Unbekannten an. Lassen Sie sich auch nicht dazu überreden. Im Zweifelsfall lassen Sie das Getränk oder die Speisen lieber stehen.
  2. Vorsicht bei großen Menschenmassen: Behalten Sie Ihre Flasche oder Ihr Glas immer im Auge.
  3. Trauen Sie mehr und mehr Ihrem Körper- und Bauchgefühl: Meiden Sie Personen, die Ihnen „komisch“ vorkommen und Ihnen zu nahe kommen.
  4. Zögern Sie nicht, den Ort (Party, Disco) zu verlassen.
  5. Teilen Sie sofort Freunden, Bekannten mit, sobald Sie sich unwohl fühlen oder Ihnen plötzlich übel wird.
  6. Auch das Personal der Gastronomie kann Ihnen im Notfall helfen.
  7. Wenn Sie den Verdacht haben, K.o.-Tropfen zu sich genommen zu haben, begeben Sie sich direkt in die Notfallambulanz eines Krankenhauses.
  8. Vermeiden Sie es, zu viel Alkohol zu trinken. Alkohol hat in entsprechenden Mengen ganz ähnliche Wirkungen wie K.o.-Tropfen.
  9. Haben Freunde oder Bekannte zu viel getrunken, kümmern Sie sich um sie.
  10. Im Zweifelsfall wählen Sie den Polizei-Notruf unter 110 oder die 112 (örtliche Rettungsleitstellen).

Haben Sie Fragen zum Thema K.o.-Tropfen oder wünschen Sie allgemein mehr Informationen rund um das Thema Sicherheit? Wir beraten Sie gerne.

Über den Autor Bernd Elsenhans


Bernd Elsenhans war bis Ende 2021 Geschäftsführer der EOS Sicherheitsdienst GmbH & Co. KG und der EMS Werteinlagerung e.K. in Heidenheim an der Brenz. Als Sicherheitsexperte unterstützte er seine Kunden bei Werkschutz, Personenschutz und Veranstaltungssicherheit, bei der Abwehr von Wirtschaftskriminalität sowie bei Werttransporten und Werteinlagerung in eigens für Heidenheim erstellten, privaten Schließfächern. Bernd Elsenhans ist kooperatives Mitglied im Verband für Sicherheit in der Wirtschaft sowie 2. Vorsitzender des Vereins Freunde schaffen Freude e.V., einer Initiative zur Unterstützung von Menschen in Not. Er wurde bereits wiederholt mit dem Innovationspreis Ostwürttemberg ausgezeichnet, dem Mittelstandspreis Soziale Verantwortung und gehörte mit seinem Unternehmen EOS im Jahr 2015 zu den Finalisten für den OSPAs Security Outstanding Security Performance AWARD.