Wieder einmal breitet sich eine neue Betrugsmasche aus: Diesmal geben sich die Ganoven als Beamte von Interpol, Europol oder als Mitarbeiter des Federal Police Departments aus. Wie Sie diese und ähnliche Betrugsmaschen erkennen: 3 Tipps.
Professionelle Verbrecherbanden haben eine neue Betrugsmasche entwickelt. Anders als der altbekannte Enkeltrick zielt die neue Betrugsmasche vor allem auf jüngere Menschen ab. Bisherige Opfer sind zwischen 30 und 37 Jahre alt.
Wie funktioniert die Betrugsmasche?
Die Betrüger geben sich am Telefon als Mitarbeiter von Europol, Interpol oder vom Federal Police Department aus und versuchen, potenzielle Opfer dazu zu bringen, persönliche Daten weiterzugeben oder Geld zu überweisen. Anders als bei vorherigen Betrugsmaschen wird bei dieser größtenteils auf dem Handy angerufen.
Die Anrufe beginnen immer gleich: Eine Tonbandstimme informiert den Angerufenen darüber, dass angeblich sein Pass oder die Steuer-ID für kriminelle Zwecke verwendet wurde oder das Bankkonto betroffen sei und es ein großes Ermittlungsverfahren gebe. Die Tonbandstimme fordert dann auf, die Taste „1“ zu drücken, um mit einem Mitarbeiter von Interpol/Europol/dem Federal Police Department persönlich verbunden zu werden.
Dieser Mitarbeiter spricht meist Englisch mit einem indischen Akzent und befragt die Angerufenen zu persönlichen Daten, die angeblich für weitere Ermittlungen nötig sind. Der „Ermittler“ fragt sein Opfer über Namen, Adresse, Bank, Beruf, Postleitzahl, Ausweisnummer, Online-Banking und Amazon-Konto aus. Am Ende des Telefonats wird häufig auch mit einer fünfjährigen Haftstrafe gedroht, der man nur mit einer Geldüberweisung entgehen kann.
Bislang ist noch unklar, ob die Rufnummern der Opfer zufällig ausgewählt wurden oder ob die Betrüger ihre potenziellen Opfer bereits vor dem Anruf gehackt und gezielt angerufen haben. So ist es denkbar, dass auch gezielt Personen kontaktiert werden, die sich zuvor im Ausland aufgehalten haben.
Betrugsmasche – wie reagieren?
Auch wenn der Anrufer sich als Polizeibeamter ausgibt und sogar, wenn die am Display angezeigte Rufnummer tatsächlich eine offizielle Behördennummer zu sein scheint: Geben Sie keine persönlichen Daten übers Telefon weiter. Die „echte“ Polizei fragt keine persönlichen Daten am Telefon ab. Und wenn mit Strafe gedroht wird, legen Sie einfach auf und melden Sie den Vorfall bei Ihrer lokalen Polizeistation.
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Betrugsmasche erkennen – 3 Tipps
1. Drohungen und Einschüchterungsversuche
„Wenn Sie auflegen, drohen Ihnen fünf Jahre Gefängnis!“ Wenn die Betrüger merken, dass ihre Opfer misstrauisch werden, fangen sie an zu drohen. Davon sollte man sich aber nicht einschüchtern lassen, sondern trotzdem auflegen, sich die Nummer des Anrufers notieren und der örtlichen Polizei melden.
2. Persönliche Daten werden abgefragt
Die „echte“ Polizei fragt keine persönlichen Daten am Telefon ab. Sie sollten generell keine persönlichen Daten telefonisch weitergeben.
3. Gefälschte amtliche Rufnummer
Erscheint 110 oder eine „echte“ Interpol-Telefonnummer als Anrufernummer auf dem Display, sollten alle Alarmglocken läuten. Die echte Polizei ruft nicht mit der Notrufnummer als Anrufkennung an. Geschickte Betrüger können die Anrufernummer fälschen.
Betrugsmaschen verändern sich ständig und werden von den Betrügern immer „weiterentwickelt“. Auch die aktuelle Betrugsmasche wird in den nächsten Monaten sicherlich mit neuen Varianten auftauchen.
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