Schockanrufe erkennen und sich dagegen schützen – 3 Tipps

Telefon-Betrüger nutzen bei einem sogenannten „Schockanruf“ schamlos die Ängste ihrer Opfer aus. Gerade jetzt in der Corona-Zeit haben die Betrüger sich eine neue Masche für Schockanrufe ausgedacht, mit der sie ihre Opfer abzocken. Wie Sie solche Anrufe erkennen und sich dagegen schützen können - drei Tipps.

Herr Erl sitzt auf seinem Sofa und liest ein Buch. Die Stille wird vom Klingeln des Telefons unterbrochen. Herr Erl hebt ab. Es ist einer seiner Enkel, freut er sich. Doch dann der Schock: Der vermeintliche Enkel ist an Corona erkrankt und braucht dringend ein Medikament, sonst stirbt er. Leider hat der junge Mann nicht genug Geld. Ob der Opa ihm das Medikament nicht zahlen könnte?

Neu: Corona-Schockanrufe

Solche Schockanrufe sind eine erweiterte Version des altbekannten Enkeltricks. Die Betrüger spielen mit den Ängsten ihrer Opfer und bringen sie so oftmals dazu, Geld für den angeblichen Verwandten auszugeben. Und gerade jetzt, in der Corona-Zeit, wenn man seine Verwandten selten sieht und die Angst vor Krankheit groß ist, sehen Telefon-Betrüger ihre Chance, mit Schockanrufen abzukassieren.

Eine 79 Jahre alte Betroffene aus Dresden berichtet, dass die Person am Telefon sich als ihr Enkel ausgab. Dieser angebliche Enkel behauptete in einem Krankenhaus zu liegen und schwer an Corona erkrankt zu sein. Dann reichte der Betrüger das Telefon an einen falschen Arzt weiter, der nun der Betroffenen erzählte, ihr Enkel werde sterben, wenn man ihn nicht mit einem der noch nicht zugelassenen Medikamente behandle. Und das würde 150.000 Euro kosten.

Die Frau tat, was man im Falle eines solchen Schockanrufs tun sollte: Sie legte auf und rief ihren richtigen Enkel an. Dem ging es nämlich blendend und an Corona war er auch nicht erkrankt.

Die alte Dame ist nicht die einzige Betroffene. Laut Polizei kommt es aktuell vermehrt zu solchen Schockanrufen.

Schutz vor Schockanrufen - 3 Tipps

  1. Lassen Sie Ihren Namen im Telefonbuch kürzen, damit der unbekannte Anrufer Ihren Vornamen nicht kennt. So wird dann aus Heinrich Erl ein H. Erl. Telefonbetrüger rufen außerdem bevorzugt bei Personen an, deren Vorname „älter klingt“.
  2. Betrüger melden sich am Telefon meistens mit Sätzen wie: „Rate mal, wer hier spricht!“ – raten Sie nicht, sondern verlangen Sie konsequent, dass der Anrufer seinen Namen nennt. Kann er das nicht oder will er Sie weiter raten lassen, legen Sie auf. Generell gilt: Wenn Ihnen der Anruf auch nur im Geringsten verdächtig vorkommt, legen Sie kommentarlos auf.
  1. Wenn die Person am Telefon behauptet, einer Ihrer Enkel zu sein, rufen Sie einfach Ihre Enkel von sich aus unter der Ihnen altbekannten Nummer an und überprüfen Sie die Behauptungen.
  2. Fragen Sie den Anrufer Dinge, die nur die Person wissen kann, für die er sich ausgibt. Wenn der Anrufer nicht in der Lage ist, Ihre Fragen zu beantworten, legen Sie auf.
  3. Geben Sie keine familiären oder finanziellen Informationen preis.

Generell rät die Polizei, höhere Bargeldbeträge oder Wertgegenstände nicht zuhause aufzubewahren, sondern in einem externen Schließfach.

Sollten Sie Opfer eines Schockanrufs geworden sein, melden Sie den Vorfall der Polizei – egal ob Sie dem Betrüger Geld und Wertgegenstände gegeben haben oder nicht.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Schockanrufe oder allgemein zum Thema Sicherheit? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.

Über den Autor Bernd Elsenhans


Bernd Elsenhans war bis Ende 2021 Geschäftsführer der EOS Sicherheitsdienst GmbH & Co. KG und der EMS Werteinlagerung e.K. in Heidenheim an der Brenz. Als Sicherheitsexperte unterstützte er seine Kunden bei Werkschutz, Personenschutz und Veranstaltungssicherheit, bei der Abwehr von Wirtschaftskriminalität sowie bei Werttransporten und Werteinlagerung in eigens für Heidenheim erstellten, privaten Schließfächern. Bernd Elsenhans ist kooperatives Mitglied im Verband für Sicherheit in der Wirtschaft sowie 2. Vorsitzender des Vereins Freunde schaffen Freude e.V., einer Initiative zur Unterstützung von Menschen in Not. Er wurde bereits wiederholt mit dem Innovationspreis Ostwürttemberg ausgezeichnet, dem Mittelstandspreis Soziale Verantwortung und gehörte mit seinem Unternehmen EOS im Jahr 2015 zu den Finalisten für den OSPAs Security Outstanding Security Performance AWARD.