Wie Sie Stalker loswerden – 7 Tipps

Telefonanrufe mitten in der Nacht, Notizen hinter dem Scheibenwischer. Beschimpfungen auf offener Straße, Angst, das Haus zu verlassen. In Deutschland sind laut Zentralinstitut für seelische Gesundheit etwa elf Prozent der Bevölkerung schon einmal von einem Stalker verfolgt worden. Hier erfahren Sie, was Sie als Betroffene dagegen tun können.

Stalker verfolgen ihre Opfer meistens über Jahre hinweg. Das ist für Betroffene sehr belastend und führt oft zu seelischen Problemen. Stalking ist das wiederholte Verfolgen, Bedrohen, Belästigen und Nachstellen einer anderen Person gegen deren Willen. Es kann im Laufe des Stalkings auch zu körperlichen Übergriffen bis hin zum Tötungsdelikt kommen. Von Stalking waren in Deutschland laut einer Umfrage der Polizei 2019 rund 19.000 Personen betroffen.

Stalker sind meistens Menschen mit geringem Selbstwertgefühl, die nicht mit Zurückweisung klarkommen. Sie glauben sich im Recht und sehen sich selbst als Opfer. Oft handelt es sich um Ex-Partner, die nicht mit dem Ende der Beziehung klarkommen. Einige Stalker wollen den Trennungsgrund nicht akzeptieren und glauben, dass die Beziehung zum Beispiel mit einem weiteren Gespräch noch zu retten sei. Ihr Ziel ist es, die betroffene Person zurückzugewinnen. Manche Stalker fühlen sich von ihrem Ex-Partner außerdem ungerecht behandelt, gedemütigt und verletzt. Sie wollen die andere Person bestrafen.

Es gibt allerdings auch Stalker, die nie in einer engeren Beziehung zum Opfer standen. Sie meinen, bei irgendeiner Gelegenheit einen Schaden oder eine Ungerechtigkeit durch das spätere Stalking-Opfer erlitten zu haben. Ihr Ziel ist es, das Stalking-Opfer „zur Rechenschaft“ zu ziehen. Von solchen Stalking-Situationen sind beispielsweise mitunter Ärzte betroffen.

Bin ich ein Stalking-Opfer?

Stalking äußert sich durch:

  • Ständige unerwünschte Anrufe, SMS, Briefe oder Notizen, die der Stalker der betroffenen Person hinterlässt.
  • Bestellen von Dingen, wie etwa Reisen oder Zeitschriften, im Namen des Opfers.
  • Dem Auflauern der betroffenen Person auf der Arbeit, beim Ausüben des Hobbys, auf der Straße oder bei Freunden.
  • Dem Beschädigen von Dingen aus dem Besitz des Opfers.
  • Verbreiten von Gerüchten über die betroffene Person.
  • Das Aufgeben von Anzeigen über die betroffene Person, beispielsweise Todesanzeigen oder Angebote zum Sex.
  • Drohungen, Beschimpfungen.
  • Das Ausspionieren der Gewohnheiten.
  • Körperliche Gewalt gegenüber der betroffenen Person.

Wichtig: Es müssen nicht alle Punkte erfüllt sein.

Stalker lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

a) Die Liebeskranken

Ihre Motivation sind vermeintlich „positive“ Gefühle. Die Stalker bewundern ihr Opfer, glauben es zu lieben. Diese Gefühle können aber auch zur anderen Kategorie umschwingen.

b) Die Hasserfüllten

Hier hegen die Stalker negative Gefühle gegenüber der betroffenen Person – Hass und Rachegedanken stehen im Vordergrund.

Stalker kommen meistens aus dem direkten Bekanntenkreis oder der Familie der Opfer.

Auf Stalker richtig reagieren - 7 Tipps

1. Ignorieren Sie den Stalker

Sagen Sie dem Stalker einmal ausdrücklich, dass Kontakt nicht erwünscht ist. Am besten vor Zeugen oder schriftlich. Danach sollten Sie nicht mehr mit dem Stalker reden oder sich mit ihm treffen, auch nicht für ein weiteres „klärendes Gespräch“. Der Stalker wird sich sonst eher ermutigt fühlen.

2. Durchbrechen Sie das Schweigen

Reden Sie mit Bekannten, Freunden und Familienangehörigen über das Stalking – wenn nötig auch mit dem Arbeitgeber.

3. Schützen Sie Ihre Daten

Werfen Sie keine Gegenstände mit persönlichen Daten in den Hausmüll. Dazu zählen zum Beispiel Briefumschläge.

4. Sammeln Sie Beweise gegen den Stalker

Dokumentieren Sie alle Annäherungsversuche des Stalkers, mit Datum und möglichst mit Uhrzeit. Am besten notieren Sie auch Ihre Reaktion darauf. Gibt es Zeugen? E-Mails, Briefe, SMS und Geschenke aufbewahren oder fotografieren. Sollte der Stalker Sie körperlich verletzen, die Verletzung von einem Arzt dokumentieren lassen. Sollte der Stalker sich schon mehrmals auf Ihrem Grundstück aufgehalten oder dort Geschenke abgelegt haben, kann es für die Beweisführung bzw. das Ermitteln des Stalkers hilfreich sein, eine Überwachungskamera zu installieren. Wir informieren Sie gerne unverbindlich über die Möglichkeiten und technischen Angebote dazu.

5. Erstatten Sie Anzeige

Gehen Sie zur Polizei. Stalking ist strafbar.

6. Handeln Sie schnell

Lassen Sie nicht zu, dass Stalking für den Stalker zur Gewohnheit wird. Je schneller Sie handeln, desto schneller kann reagiert werden.

7. Suchen Sie Hilfe

Wenn die psychische Belastung zu groß wird, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen, zum Beispiel über den Weissen Ring unter www.weisser-ring.de. Opfer von Stalking fühlen sich oft hilflos. Dem kann Selbstbewusstseins- und Selbstverteidigungstraining entgegenwirken. Besonders geeignet ist hier die Elsenhans-Methode©. Passende Angebote finden Sie auf www.bernd-elsenhans.me.

Stalker können Leben ruinieren

Stalking-Opfer können durch das Stalking gesundheitliche Probleme bekommen. Das Gefühl, ständig beobachtet zu werden, führt oft zu Angststörungen. Bei manchen Betroffenen kommt es zu Depressionen und Schlafstörungen. Die Versuche, dem Stalker so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, bestimmen schnell das ganze Leben der Betroffenen. Sie trauen sich nicht mehr aus dem Haus, vermeiden alle Orte, an denen sie dem Stalker womöglich begegnen könnten. Sie besuchen keine Freunde oder Familienangehörige mehr und üben ihr Hobby nicht mehr aus. Manche versuchen, dem Stalker mit einem Umzug oder Arbeitsplatzwechsel zu entkommen. Viele Stalking-Opfer haben Albträume, sind schreckhaft und entwickeln teilweise sogar eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Stalking ist kein Kavaliersdelikt!

Haben Sie noch Fragen zum Thema Stalking? Kontaktieren Sie uns, wir informieren Sie gerne.

Über den Autor Bernd Elsenhans


Bernd Elsenhans war bis Ende 2021 Geschäftsführer der EOS Sicherheitsdienst GmbH & Co. KG und der EMS Werteinlagerung e.K. in Heidenheim an der Brenz. Als Sicherheitsexperte unterstützte er seine Kunden bei Werkschutz, Personenschutz und Veranstaltungssicherheit, bei der Abwehr von Wirtschaftskriminalität sowie bei Werttransporten und Werteinlagerung in eigens für Heidenheim erstellten, privaten Schließfächern. Bernd Elsenhans ist kooperatives Mitglied im Verband für Sicherheit in der Wirtschaft sowie 2. Vorsitzender des Vereins Freunde schaffen Freude e.V., einer Initiative zur Unterstützung von Menschen in Not. Er wurde bereits wiederholt mit dem Innovationspreis Ostwürttemberg ausgezeichnet, dem Mittelstandspreis Soziale Verantwortung und gehörte mit seinem Unternehmen EOS im Jahr 2015 zu den Finalisten für den OSPAs Security Outstanding Security Performance AWARD.