Urlaubszeit ist Hochsaison für kriminelle Banden: Vor allem in Frankreich, Spanien und Italien haben sich Gauner darauf spezialisiert, Touristen während der Urlaubsfahrt auszurauben. Die gängigsten Maschen der Banden – und wie Sie richtig reagieren. 7 Sicherheitstipps.
Entlang der Hauptreiserouten in südeuropäischen Ländern hat sich leider in den letzten Jahren das Risiko deutlich erhöht, während der Urlaubsfahrt zum Opfer krimineller Banden zu werden. Natürlich gibt es ihn noch, den Klassiker: Aufgeknackte Autos und Wohnmobile. Die Besitzer gehen nur kurz auf die Toilette und wenn sie zurückkommen, sind Handys, Laptop und Koffer verschwunden. Viele Banden arbeiten heute allerdings außerdem auch mit fiesen Tricks, um an Ihre Wertsachen zu gelangen.
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Ausgeraubt bei der Urlaubsfahrt - 3 häufige Maschen
Der Spiegel-Trick
Die Gauner behaupten, Sie hätten beim Abbiegen oder Überholen während ihrer Urlaubsfahrt ein anderes Fahrzeug demoliert. Zum Beweis wird Ihnen ein abgerissener oder beschädigter Außenspiegel präsentiert und auf einen Strich an Ihrem Fahrzeug verwiesen, den die Betrüger dort zuvor selbst angebracht haben. Die Betrüger verlangen Bargeld als Entschädigung.
Der Helfer-Trick
Die Gauner machen Sie beim Überholen auf ein vermeintliches Reifenproblem an Ihrem Auto aufmerksam und gestikulieren, dass Sie anhalten sollen. Die Betrüger halten dann ebenfalls an und bieten Hilfe an – um Sie nebenbei auszurauben. Ziel ist es, Sie zum Aussteigen zu bewegen bzw. abzulenken. Mitunter wird auf Raststätten auch zuvor der Reifen des Opfers zerstochen.
Kofferraum-Trick
Sie werden während der Urlaubsfahrt ausgebremst oder müssen an einer roten Ampel warten: Die Betrüger reißen ihren Kofferraum auf und sind in der nächsten Sekunde mit dem Gepäck verschwunden.
Generell gilt als wichtigster Sicherheitstipp: Bleiben Sie in ungewöhnlichen Situationen aufmerksam und misstrauisch – und halten Sie sich an die nachfolgenden sieben Sicherheitstipps.
7 Sicherheitstipps für die Urlaubsfahrt
- Sicherheitstipp 1: Lassen Sie Ihre Wertsachen nicht sichtbar im Auto liegen – nicht nur während der Urlaubsfahrt.
- Sicherheitstipp 2: Sperren Sie Ihr Auto und Ihren Wohnwagen während der Urlaubsfahrt immer ab. Denken Sie auch an den Kofferraum.
- Sicherheitstipp 3: Lassen Sie Ihr Auto möglichst nicht unbeaufsichtigt auf dem Rastplatz stehen, auch nicht für wenige Minuten.
- Sicherheitstipp 4: Parken Sie nicht abseits, bevorzugen Sie übersichtliche Plätze mit Publikumsverkehr.
- Sicherheitstipp 5: Ignorieren Sie während der Urlaubsfahrt Aufforderungen zum Halten. Zücken Sie stattdessen Ihr Handy und deuten Sie an, Hilfe zu rufen. Meist machen sich die Betrüger dann rasch davon. Verschwinden die Betrüger nicht sofort, beginnen Sie, Fotos zu machen.
- Sicherheitstipp 6: Falls Sie durch Ausbremsen oder einen platten Reifen während der Urlaubsfahrt zum Halten gezwungen werden: Bleiben Sie im verschlossenen Auto! Zeigen Sie auf Ihr Handy, rufen Sie die Polizei, wenn die Betrüger nicht verschwinden und machen Sie Fotos.
- Sicherheitstipp 7: Falls Ihnen der Vorwurf gemacht wird, einen Schaden verursacht zu haben: Lassen Sie sich auf keine Diskussion ein. Können Sie sich der Situation nicht entziehen, kündigen Sie an, die Polizei zu rufen. Fordern Sie das „Unfallopfer“ auf, seinen Ausweis zu zeigen, fotografieren Sie den Ausweis, den vermeintlichen Schaden und die Kfz-Nummer. Meist verschwinden die Betrüger bereits, wenn Sie das Handy zücken. Riskieren Sie aber keine körperliche Konfrontation – Ihre Gesundheit ist wichtiger als Handy und Urlaubsgeld.
Falls Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen während der Urlaubsfahrt Opfer eines Diebstahls werden, können Sie die allgemeine Auslandsnotruf-Nummer des ADAC nutzen: +49 89 22 22 22. Hier werden Sie dann an die richtigen Stellen weiterverbunden.
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