Besonders grausam: Gerade jetzt, da so viele verzweifelt auf einen Impftermin warten, haben sich Betrüger eine neue Betrugsmaschen ausgedacht – den Impftermin-Betrug. Wie die Betrüger bei dieser und anderen Enkeltrick-Maschen vorgehen und 3 Tipps, wie Sie sich schützen können, erfahren Sie hier.
Am 19. März erhielt eine Straubingerin den lang ersehnten Anruf: Ihr wurde ein Impftermin genannt, von einer freundlich klingenden Frau wurden persönliche Daten abgefragt – unter anderem die Kontoverbindung.
Eine Impfung bekam die Frau am Ende dann nicht. Dafür wurde aber kurz darauf ein vierstelliger Betrag vom Konto des Opfers auf ein Konto in Irland überwiesen.
Dieser Fall ist nur einer von vielen, der Polizei neu bekannten Betrugsfälle, die alle nach demselben Muster ablaufen. Früher war es der Enkeltrick (auch wenn dieser noch heute benutzt wird, gibt es schon lange „verbesserte Versionen“ davon), dann waren es die Corona-Schockanrufe, und jetzt ist es der Impftermin-Betrug.
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Dass die Maschen mit dem Impftermin-Betrug gerade jetzt so gut funktionieren, hat damit zu tun, dass die Angst vor Erkrankungen und Schicksalsschlägen gewachsen ist und sich die Menschen weniger sehen.
Neu: Impftermin-Betrug
Die Polizei weist die Bevölkerung darauf hin, dass die Behörden, die Impftermine vergeben, niemals nach den Kontodaten fragen. Außerdem sollten Sie am besten nie telefonisch Kontodaten weitergeben.
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Generell kann man den Enkeltrick-Betrug in zwei Kategorien einteilen: Den sogenannten unpersönlichen Betrug, wie etwa den Impftermin-Betrug, und den persönlichen Betrug, bei dem sich jemand etwa als Enkel des Opfers ausgibt.
Impftermin-Betrug: Wie Sie sich vor dem unpersönlichen Trickbetrug schützen können – 3 Tipps
- Seien Sie misstrauisch bei unbekannten Anrufen.
- Gehen Sie nicht auf gestellte Forderungen ein und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Stellen Sie gezielte Fragen nach dem Namen, der Adresse und der Telefonnummer der Verantwortlichen. Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigt Nummer. Aber Achtung: Betrüger können auch diese fälschen.
Wie Sie sich vor dem persönlichen Enkeltrick schützen können – 3 Tipps
- Lassen Sie sich nicht auf Ratespiele ein. Denn Betrüger melden sich am Telefon meist mit Sätzen wie: „Rate mal, wer hier spricht!“. Lassen Sie sich nicht darauf ein, sondern verlangen Sie konsequent, dass der Anrufer Ihnen seinen Namen selbst nennt. Kann der Anrufer das nicht oder besteht er darauf, dass Sie weiterraten, legen Sie auf.
- Wenn die Person am Telefon behauptet, Ihr Enkel zu sein, rufen Sie diesen einfach unter der Ihnen altbekannten Nummer an und überprüfen Sie diese Behauptung.
- Fragen Sie den Anrufer Dinge, die nur die Person wissen kann, für die er sich ausgibt. Wenn der Anrufer nicht in der Lage ist, Ihre Fragen zu beantworten, legen Sie auf.
Impftermin-Betrug – nicht auf Trickbetrug hereinfallen
Generell gilt: Lassen Sie am besten Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen, vor allem, wenn es sich um einen alten deutschen Namen handelt. Die Trickbetrüger, die auch beim Impftermin-Betrug am Werk sind, wählen ihre Opfer meist unter den „alt“ klingenden Namen im Telefonbuch aus. So ist die Wahrscheinlichkeit von einem Trickbetrüger angerufen zu werden höher, wenn im Telefonbuch der Name Hildegard Müller steht, als wenn dort nur ein H. Müller vorzufinden ist.
Außerdem sollten Sie nie Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen weitergeben. Und: Am Telefon nicht über persönliche oder finanzielle Verhältnisse sprechen, sofort auflegen, wenn Ihnen der Anruf komisch vorkommt, mit Verwandten und Freunden über den seltsamen Anruf reden und im Zweifelsfall die örtliche Polizei kontaktieren.
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