Betrüger nutzen gerne die Gesichtslosigkeit und Anonymität aus, die ihnen ein Telefon bietet. Sei es beim Enkeltrick oder bei einer der neueren Betrugsmaschen, wenn junge Leute Daten ihres Personalausweises weitergeben sollen. Jetzt haben sich Betrüger wieder eine neue WhatsApp Betrugsmasche ausgedacht, speziell für Mütter.
„Hallo Mama, mir ist das Handy in die Toilette gefallen, das hier ist meine neue Nummer. Kannst du gleich einspeichern!“ So oder so ähnlich beginnt die neue WhatsApp Betrugsmasche. Einige Zeit später kommt dann die Frage: „Mama, kannst du für mich eine Überweisung machen? Ich muss eine Rechnung ganz dringend bezahlen und kann von meinem Handy aus nicht auf mein Online-Banking zugreifen. Wenn ich noch länger warte, wird es teuer. Ich zahl dir das Geld bald zurück, versprochen!“
„Hallo Mama“ – neue WhatsApp Betrugsmasche
Das Kind bittet um Hilfe. Viele der Betroffenen werden bei dieser WhatsApp Betrugsmasche erst viel zu spät misstrauisch und dann ist das Geld schon überwiesen. Allein in einer Woche erhielt die Bonner Polizei 100 Anzeigen mit einem ähnlichen Ablauf.
Wie erkenne ich eine WhatsApp Betrugsmasche und was kann ich tun, um mich zu schützen?
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WhatsApp Betrugsmasche erkennen, vorbeugen und richtig reagieren
1. „Hallo, das ist meine neue Nummer!“
Natürlich können die Betrüger auch einfach gleich mit einer neuen Nummer anrufen. Aber der Trick, die neue Nummer vorher per WhatsApp anzukündigen, wird von Betrügern inzwischen gerne verwendet. Seien Sie misstrauisch. Rufen Sie zur Sicherheit einfach gleich die alte Nummer an oder verwenden Sie eine Ihnen bereits bekannte Festnetznummer.
2. Vorsicht bei „dringend“, „sofort“, „bis heute Abend“
Der scheinbarer Verwandter oder Freund bittet unter der neuen Nummer nach kurzem Gespräch oder per WhatsApp um Geld. Und das wird sofort gebraucht, sofort, dringend und bis heute Abend. Sonst wird es teurer, es gibt Ärger, eine Mahnung wird geschickt ... Die WhatsApp Betrugsmasche basiert darauf, das Geld möglichst schnell zu kassieren, bevor die Opfer misstrauisch werden.
3. Achtung: Profilbild kann richtig sein!
Wenn Betrüger besonders glaubhaft wirken wollen, besorgen sie sich via Social Media ein Bild der Person, deren Identität sie vorgeben. Das Bild wird dann als Profilbild für die WhatsApp Betrugsmasche verwenden. Dank Social Media können die Betrüger eventuell auch nachverfolgen, wo sich die Person, deren Identität sie nutzen, gerade aufhält oder was sie gerne unternimmt. Diese Informationen werden dann gezielt in der WhatsApp Betrugsmasche eingebaut, um glaubhafter zu wirken. „Ich wollte dich das gestern im Restaurant nicht fragen, aber könntest du eine Überweisung für mich machen? Ich zahl dir das Geld natürlich zurück, versprochen!“
4. „Können wir telefonieren?“ „Nein, das geht gerade bei mir nicht“
Da es sich bei den Betrügern ja nicht wirklich um die Person handelt, die sie zu sein vorgeben, werden sie versuchen, ein Telefongespräch zu vermeiden und einfach nicht abheben, wenn das Opfer doch anruft. Wenn sich also nach einer Bitte um Geld der vermeintliche Verwandte oder Freund um ein Telefongespräch drückt, sollte man misstrauisch werden und auf jeden Fall versuchen, die angeblich hilfesuchende Person über die alte Nummer zu erreichen.
5. Das Geld soll auf ein ausländisches Konto überwiesen werden
Wenn das Konto, auf das das Geld überwiesen werden soll, unbekannt ist oder es sich um ein ausländisches Konto handelt, heißt es erst recht: Vorsicht, WhatsApp Betrugsmasche! Am besten die oberen Schritte durchgehen und auf keinen Fall überweisen.
Sollten mehrere der zuvor genannten Punkte zutreffen, blockiert man am besten die Nummer und geht mit den vorhandenen Chatverläufen zur Polizei. So kann diese andere Menschen vor der WhatsApp Betrugsmasche in Ihrer Region warnen.
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