Professionelle Einbrecherbanden werden Ihre Wohnung vor einem Einbruch erst ausspionieren. Nur Gelegenheitseinbrecher verzichten darauf. Woran Sie erkennen, dass Sie ausspioniert werden – und was Sie dagegen tun können. Zehn Tipps.
Sie kommen von der Arbeit nach Hause. In der Türritze steckt ein Werbezettel. Genervt schmeißen Sie ihn weg – und ahnen nicht, dass Einbrecher Sie gerade ausspionieren möchten. Denn wenn der Zettel nicht entfernt worden wäre, hätten sich die Einbrecher ziemlich sicher sein können, dass hier niemand daheim ist.
Ausspionieren vor Einbruch
Einbrecher haben viele verschiedene Methoden zum Ausspionieren einer Wohnung. Manche klingeln und warten, ob jemand aufmacht. Öffnet sich die Türe, haben sie eine Kleinigkeit wie Pralinen oder eine Weinflasche parat und behaupten, dies sei ein Präsent für den Wohnungsinhaber.
In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung erzählte Ex-Kommissar Berthold Mau, der sich seit Jahrzehnten mit Einbruchsmaschen beschäftigt, dass sogar er jüngst auf diesen neuen Trick hereingefallen ist: Ein Fremder habe an seiner Tür geklingelt und ihm eine kleine Weinflasche geschenkt. Später erfuhr der Pensionär dann, dass zur selben Zeit vier Wohnungseinbrüche in der Nachbarschaft stattfanden.
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Ob und wann jemand zum Ausspionieren an Ihrer Haustüre klingelt, lässt sich nicht voraussehen. Andere Methoden, mit denen Einbrecher Sie ausspionieren, können Sie jedoch bemerken, melden und so den Einbruch verhindern.
Zehn Tipps zum Schutz vor Ausspionieren und Einbruch
1. Achten Sie auf Gaunerzinken
Sind auf Ihrem Briefkasten, Gartenzaun, Türrahmen oder auf dem Auto plötzlich seltsame Zeichen eingeritzt oder mit Kreide aufgemalt? Einbrecher verwenden tatsächlich auch heute mitunter noch solche geheimen Botschaften für nachfolgende „Kollegen“. Machen Sie ein Foto davon und fragen Sie bei der Polizei nach, ob es sich nur um einen harmlosen Kinderstreich handelt oder ob die Zeichen wirklich von Einbrechern stammen, die Sie ausspionieren wollen.
2. Bringen Sie ein Warnschild an
Ein „Vorsicht Hund“ am Gartenzaun oder an der Türe kann Einbrecher abschrecken. Auch wenn Sie keinen Hund haben. Das Ausspionieren wird dann ebenfalls erschwert.
3. Stellen Sie nicht alles auf Social Media
Wenn Sie in den Urlaub fahren, posten Sie besser erst im Nachhinein darüber. Ansonsten erzählen Sie Einbrechern quasi freiwillig, dass Sie gerade nicht zuhause sind ...
4. Seien Sie aufmerksam
Achten Sie darauf, ob kleine Schaumstoff- oder Plastikteilchen in Ihrer Türritze eingeklemmt wurden. Manche Einbrecher nutzen auch durchsichtige Klebestreifen oder Werbezettel zum Ausspionieren. Auch die Gartentüre kann betroffen sein. Wenn Sie länger weg sind, bitten Sie am besten einen Nachbarn oder Freunde, ab und zu Ihr Haus zu kontrollieren.
5. Sichern Sie einfache Zugänge zum Haus
… zum Beispiel Ihre Garage – vor allem, wenn diese eine Verbindungstüre zu Ihrem Haus hat.
6. Verhindern Sie Einblicke
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Einbrecher Ihr Haus ausspionieren, lassen Sie abends die Rollläden runter.
7. Investieren Sie in technischen Schutz
Wir beraten Sie gerne individuell zum Thema Alarmanlage und Überwachungskameras.
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8. Sichern Sie Ihr WLAN
Wählen Sie ein sicheres WLAN-Passwort. Einbrecher können sich sonst einhacken und beispielsweise automatische Rollläden ausschalten oder die Alarmanlage deaktivieren. Einbrecher markieren laut der Allianz Versicherungsgesellschaft oft auf Laternenpfählen oder ähnlichem, ob ein Haus ein leicht zu knackendes Sicherheitssystem hat.
9. Vorsicht bei Traueranzeigen
Geben Sie Ihre Adresse nicht in einer Traueranzeige an. Die Beerdigung garantiert den Einbrechern nämlich, dass Sie auf jeden Fall an diesem Datum um diese Uhrzeit nicht zu Hause sein werden. Am besten nennen Sie stattdessen die Adresse des Bestattungsinstituts. Dieses kann Beileidsschreiben und andere Briefe weiterleiten.
10. Achten Sie auf Fremde
Wenn ein Ortsfremder wiederholt durch Ihre Straße läuft und dabei ein auffälliges Interesse für die Häuser zeigt, vielleicht sogar Fotos macht, notieren Sie sich, wie die Person aussieht und melden Sie den Vorfall der Polizei. Dies gilt vor allem dann, wenn an Ihrer Haustüre geklingelt und Ihnen ein Geschenk angeboten wurde.
Lassen Sie sich nicht ausspionieren!
Haben Sie noch Fragen zum Thema Einbruchsschutz? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne.